AUTUMNISM
AUTUMNISM
Malerei – Fotografie – Skulptur – Collage
18. bis 26. September 2021
Eröffnung: Fr, 17. September 18 Uhr
Mi – Sa 17 Uhr bis 20 Uhr // So 14 bis 17 Uhr
Raphael Brunner
Saskia Espermüller
Angela Fechter
Atsuhide Ito
Wolfgang Stehle
Autumn heißt übersetzt Herbst. Eine Phase der Natur, die einerseits für sich selbst steht, aber auch einen Übergang darstellt, ein Bindeglied zwischen den Extremen Sommer und Winter. In Melancholie verliebte Gedichte kommen einem in den Sinn, aber auch das klare Licht, die Herbstfarben, kräftig, feurig. Autumnism, eine der Herbstsehnsucht gewidmete Lebenseinstellung also? Autumnism, wie ihn die Ausstellung als begriffliche Idee benutzt, bespielt ein in sich reiches Spektrum. Das Übergangsmoment zum Arbeitsprinzip erklärt, öffnet viele Richtungen im Kopf. Weil Übergänge immer Entwicklungen sind. Im offenen Prozess stellen sie neue Bezüge her. Durch Assoziation, die Kraft der Erinnerung, Dialog und Humor.
*Bitte beachtet die Hygieneregeln vor Ort. Es gilt die 3-G-Regel, das Abstandsgebot und eine medizinische Maskenpflicht.
Bild: Saskia Espermüller
Die Arbeiten von Saskia Espermüller gleichen Auseinandersetzungen mit Facetten des Vergangenen. Dies spiegelt sich in malerisch-grafischen Bildern sowie Collagen wieder. Grundlage sind persönliche Materialsammlungen. Ihren Arbeiten haftet neben der zunächst real wirkenden Bildwelt immer auch etwas Surreales an. Espermüller erschafft dabei Raumbilder, die entrückt erscheinen und den Betrachter doch in ihre pulsierende Oberfläche hineinziehen.
Angela Fechter kreiert in ihren fotografischen Werken eine ganz eigene, abgeschlossene Welt, eine bestimmte Färbung von Raum und Zeit. Sie widmet ihre Arbeiten dem Vergehen von Zeit, dem Erblühen ebenso wie dem Verblühten. Ihre Fotografien haben archetypische Züge und bleiben deshalb lange im Gedächtnis.
Ganz anders arbeitet Atsuhide Ito: London wurde überschwemmt und hat sich in eine Sumpflandschaft verwandelt. Durch die Luftverschmutzung erscheint der Himmel in einem konstanten hellen Nebel. In den nekro-kapitalistischen Ruinen nehmen Pilze die Größe von Bäumen an. Itos Ölmalerei bildet diese unheimlich wirkende Nuklearfantasie dennoch mit einem Hauch von Optimusmus ab.
Wolfgang Stehles bildhauerischen Arbeiten sind im Moment eines Zerfallsprozesses gestoppt. Sie erfahren in der Auflösung eine Transformation und werden ästhetisch neu definiert. In der Existenz der Dinge wird so die visuelle Qualität erweitert.
In der Malerei von Raphael Brunner begegnen sich Figuren, Tiere, Dinge an abstrakten Orten. Ähnlich frei, unvermittelt und widersprüchlich, ernsthaft und zugleich komisch, wie wir es aus Gedanken oder Träumen kennen. Die Bilder zeigen eine szenisch orientierte, abstrahierte Malerei, die Fläche, Farbe und Geschichten liebt.