„Döner macht schöner“ bleibt im Westend! Installation von MATT WIEGELE
Foto: © Mikka Stampa
„Döner macht schöner“ bleibt im Westend!
Installation von MATT WIEGELE
an der Wand vom Köşk
Das denkmalgeschützte „Döner-Haus“ bleibt im Westend: an der Wand vom Köşk als Erinnerung!
Das denkmalgeschützte Haus an der Schwanthalerstr. 119 wird abgerissen. Im Volksmund ist das ehemalige Wirtshaus „Zum Riedwirt“ besser bekannt als das „Döner-Haus“. Benannt nach dem letzten Betreiber der Gaststätte, einem Döner-Restaurant, dessen Leuchtreklametafeln mit dem Versprechen „Döner macht schöner“ Kunden anlocken sollte.
Seit 2005 stand das 1864 erbaute Haus leer. Dem Verfall konnte man zusehen, Tauben waren die letzten Bewohner. Unzählige Sitzungen des Bezirksausschusses, Anträge auf Enteignung und Berichte in allen Medien begleiteten den Verfall: „Alles im Einklang mit dem Gesetz.“ Doch weder nachvollziehbar, noch transparent. So bleiben Fragen: Wie ist es so weit gekommen? Wieviel Wert hat Denkmalschutz? Ab welchem Profit wird Kultur irrelevant?
Die Fragen bleiben - aber auch die Leuchtreklametafeln „Döner macht schöner“!
An der Wand des Köşks - einer Einrichtung des Kreisjugendring München-Stadt - in der Schrenkstraße, nur zwei Blocks entfernt. Als Erinnerung. Als Fragezeichen. Als Mahnung. Der Künstler MATT WIEGELE schuf aus den Leuchtreklametafeln eine Installation.
Auf dem Weg in seine Werkstatt fuhr Matt Wiegele über 10 Jahre lang durch das Westend. Beinahe täglich kam er am Haus in der Schwanthalerstr. 119 vorbei. In der Presse verfolgte er die Causa „Döner-Haus“. Mit zunehmendem Verwundern: Was bedeutet Denkmalschutz? Wer ist dafür verantwortlich? Geht das alles mit rechten Dingen zu? Der Verfall des alten Gebäudes berührte ihn.
Als der Abbruch begann, war ihm klar, dass dieser Fall nicht einfach mit einem Neubau vergessen werden darf. Anwohner freuten sich, dass dieser „Schandfleck“ endlich beseitigt wird. Aber keiner fragte, wie es dazu kam. Und wer davon profitiert hat. Da das Haus im Volksmund „Döner-Haus“ genannt wird, nach dem Werbespruch „Döner macht schöner“ auf den Reklametafeln des letzten Betreibers, war es der naheliegende Gedanke: die Reklametafeln erzählen alles. Sie gilt es zu erhalten und – wenn möglich – in der Nähe wieder aufzuhängen. Das Köşk als kulturelles Zwischennutzungsprojekt im Westend ist nun der Ort für Matt Wiegeles Installation im öffentlichen Raum.